Bevor entschieden werden kann, ob ein Patient für die Transplantation geeignet ist, muss er gründlich untersucht werden. Dies geschieht vor allem, um Funktionsstörungen von Organen oder auch mögliche Infektionsquellen festzustellen, die eine erfolgreiche Transplantation gefährden könnten. Die Ergebnisse ermöglichen aber auch eine optimale Patientenbetreuung bei der postoperativen Nachsorge.
Allgemein: | Blutdruck, Temperatur, Gewicht, Blutsenkung, Blutbild |
Herz/Lunge: | EKG, Thorax-Röntgenaufnahme, Abhören von Herz und Lunge, Sputum (Auswurf)-Untersuchung zum Ausschluss einer Tuberkulose-Infektion |
Leber: | Leberwerte (Serum-Transaminasen: SGPT, SGOT, LDH, Bilirubin, alkalische Phosphatase), Hbs-Antigen, Hbs-Antikörper zum Ausschluss einer Hepatitis, evtl. Leberbiopsie |
Niere/Blase: | Urinsegment, Urinkultur, Röntgenuntersuchung der Blase, Urinflussmessungen |
Magen/Gallenblase: | Röntgenuntersuchung des Magens, evtl. Gastroskopie (Magenspiegelung), Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung der Gallenblase |
Augen: | Fachärztliche Untersuchung |
Hals/Nase/Ohren: | Fachärztliche Untersuchung |
Haut: | Fachärztliche Untersuchung |
Zähne: | Fachärztliche Untersuchung |
Genitalorgane: | Fachärztliche Untersuchung |
Der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten muss so stabil sein, dass er die Operation gut verkraftet. Bei akuten oder chronischen Infektionen darf nicht transplantiert werden. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Patient nach der Transplantation immunsuppressive Medikamente einnehmen muss. Diese Medikamente unterdrücken die natürliche Abwehrreaktion des Immunsystems, so dass bei einer bestehenden Infektionen diese leicht außer Kontrolle geraten könnte. Bösartige Tumore gelten ebenfalls als Ausschlusskriterium, da immunsuppressive Medikamente die Tumorerkrankung beschleunigen würden. Die immunsuppressiven Medikamente belasten außerdem Nieren, Leber und Magen, daher müssen alle Organe auf ihre Funktionalität und Gesundheit überprüft werden. Das heißt, bei einer Nierentransplantation sollte die Leber keine Funktionseinschränkungen aufweisen und umgekehrt.
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